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ESCAPE - Porträtinstallation Peter Weibel, Ausstellung in der Galerie Henze-Ketterer, Wichtrach/Bern, 2011

 
     
Die von Vollrad Kutscher Anfang der 80er Jahre entwickelte Form der Porträtinstallation ist eine Fortführung und Erweiterung der klassischen Porträtdarstellung, aber neben bekannte Materialien und Techniken treten computerbearbeitete Bilder, Lichtprojektionen, Videosequenzen, Fotografien, Klang, etc., die den Betrachter gleichzeitig im Raum umgeben. Die Definition vom Gegenüber als autonomem Individuum - als Unteilbarem- wird in der Porträtinstallation durch das heteronome Multividuum abgelöst.
Zentrales Element der Porträtinstallation "ESCAPE -Peter Weibel" ist eine geschwungene Form  "Leib" genannt, mit der dazugehörigen Videoprojektion "Swinging drop". Das Video zeigt einen Wassertropfen, der auf einer Herdplatte tanzt und langsam verkocht.
10 "Leuchtende Vorbilder" - auf Glaskappen gemalte Miniaturporträts berühmter Persönlichkeiten- als Licht- und Schattenbilder auf die Wand projiziert, verweisen auf das geistige Profil Peter Weibels.
Vier "Lichtporträts" seiner engsten Vertrauten treten hinzu. Das Licht fällt durch verzerrte Porträtmalereien auf Glasscheiben (Anamorphosen), lässt aber unverzerrte, farbige Abbildungen an der Wand über den  Sockeln erscheinen.
Das Foto eines Hautausschnittes mit einer eingewachsenen Escapetaste, sowie eine sich drehende Büste auf einem Sockel mit der Videoprojektion des sich drehenden Modells sind weitere Elemente.
Für 10 verschiedene Endlosvideos schuf Hubert Machnik eine spezielle Komposition, die den Betrachter umgibt. Die einzelnen Soundtracks sind so aufeinander abgestimmt, dass sie sich bedingt durch Wiederholung und Verschiebung der Klangelemente, immer wieder neu zu einem Gesamten zusammensetzen.
Die Videosequenzen sind haut- und körpernah in Weibels unmittelbarer Umgebung entstanden. Einige beziehen sich auf eine Rasurperformance Weibels aus den 70ern. Ihre Arbeitstitel sind: Weibeltisch, Weibelschlaf, Heldenbrust, Rasurgott, Bürokopf, Pinsel, Tropfen-Sterne,  Tenniskopf, Drehkopf, Hauch.
Bedeutende Veränderungen in unserer Welt führten in der Vergangenheit zu neuen Auffassungen von uns selbst und damit auch zu neuen Ausdrucksformen und Techniken in der Kunst. In der Porträtinstallation ESCAPE steht Peter Weibel als Modell für das aktuelle Spannungsverhältnis zwischen realer und virtueller Welt,  Materialität und Immaterialität,  Körper und Geist, irdischer Begrenztheit und der Vorstellung von ewiger Information.