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mein Schwerte - meine Schwerter,
Kunstverein Schwerte,
18.6. bis 25.7.2004 Dieser Keller war für Vollrad Kutscher eine Fundgrube fremder Erinnerungen, eine Fundgrube der Relikte vergangener Handlungen und Ereignisse, die neu gesehen werden müssen. Dabei wird die Fragwürdigkeit vieler Vergangenheits-Relikte ebenso deutlich wie ihre Wertschätzung, denn es ist ja nichts einfach auf den Müll geworfen, sondern mehr oder weniger zwingend in einen neuen Gesamtzusammenhang gestellt, in einen Neubau der Zusammenhänge. Und auch formal schafft der Künstler es, sein Wohlwollen und seine Strenge umzusetzen, indem er als Grundprinzip seiner Ordnung etwas wie eine "relaxed symmetry" schafft. Diese "entspannte Symmetrie" entsteht durch die paarweise Zuordnung von Gegenständen. Und damit ist das eigentlich große Thema dieser Ausstellung angesprochen, das sich - wiederum literarisch - mit "Paare, Passanten" überschreiben ließe. Wie in der Literatur ergibt sich auch hier "ein Kaleidoskop unserer Gesellschaft, ein Puzzle aus spontanen Einzelbeobachtungen, die immer wieder den Blick lenken auf das eigene Bedürfnis nach Perfektion und den Stachel ins eigene Fleisch treiben, wo wir selbst einem gedankenlosen Konsumrausch anheim zu fallen drohen." Dabei setzt Vollrad Kutscher bewusst unperfekte Mittel ein; sei es, dass er mit der Lochkamera Langzeitbelichtungen vornimmt oder digital den Augenblick fixiert, dass er die Philosophen der Frankfurter Schule als Licht-Schemen sich auf modriger Kellerwand begegnen lässt und dadurch vielschichtig und hintersinnig Bedeutungsebenen schafft. Aber trauen wir nicht nur dem Philosophenpaar, sondern vor allem dem eigenen Augenpaar. Mit verschiedensten Medien sind wir in dieser Ausstellung konfrontiert und es wird uns hier deutlich, dass wirklich alles mit allem zusammenhängt. Und das wiederum bedeutet, dass keine Entscheidung, die wir treffen, folgenlos bleibt, dass sie Wirkungen in anderen Räumen - und das ist auch im übertragenen Sinne zu verstehen - hervorrufen. Und unser aller Bedürfnis nach Sicherheit? - Sicherheit können wir in dieser Ausstellung wohl nicht bekommen. Ulfried Weingarten |
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